Hallo Leute,
das etwas edles wie Reh nicht nur etwas für besondere Anlässe ist, dass ist sicherlich jedem klar, der meine Rezepte kennt. Wild ist auch ein tolles Grillfleisch. Ich habe meine Koteletts auf dem Gasgrill gegrillt, denn so kann ich die Temperatur gut kontrollieren, denn zu heiß gegart wird es schnell trocken
Mein Wildmetzger hat Kotelett aus dem Rehrücken für mich geschnitten. Der hat das Fleisch fachmännisch zerlegt, denn drangetraut habe ich mich selber nicht. Koteletts aus dem Rehrücken muss vorab bestellt werden. Es ist also nichts für eine spontane Idee.
Die Marinade für diese tollen Koteletts enthält Zitrone. Die Säure sorgt dafür, dass eine Art "Garprozess" in Gang gesetzt wird und das Fleisch zarter wird (ich weiss, es ist super verkürzt ... der Vorgang ist eigentlich viel komplexer). Wenn ihr Zitronensaft zu den Koteletts gebt, werdet ihr sehen, dass das Rehfleisch seine Farbe sofort verändert. Keine Sorge, dass ist so in Ordnung.
Marinaden mit Zitronensaft funktionieren bei Reh und auch Damwild ganz gut. Für Wildschwein würde ich es nicht empfehlen. Das Fleisch ist nicht so "faserig" und wenn es zu lange in der Marinade liegt, dann kann das Mundgefühl schon recht breiig erscheinen. Bei solchen Koteletts stelle ich die Marinade ohne Zitrone her.
Das Fleisch kann ruhig über Nacht mariniert werden, also 12 Stunden lang.
Fotos: K. Exler, HnC
Ihr benötigt:
8 Koteletts vom Rehrücken
Saft von einer halben bis ganzen Zitrone, je nach Größe
1 großzügiger TL Kreuzkümmel-Pulver
2 Knoblauchzehen
2 Frühlingszwiebeln
etwas Öl
eine Prise grobes Salz
Sauce a la Gremolata
1 Bund Petersilie
1 rote Zwiebel
Saft von einer halben Zitrone
1 Knoblauchzehe
fruchtiges Olivenöl zum Auffüllen
grobes Salz und frisch gemahlener Pfeffer
Die Koteletts zuvor unter fließend Wasser abspülen, um sicher zu sein, dass beim Schneiden mit der Knochensäge keine kleinen Knochensplitter hängen geblieben sind. Gut abtrocknen und beiseite stellen.
Die Zitrone auspressen und den Saft auffangen.
Den Knoblauch putzen und fein hacken, sowie die Frühlingszwiebel putzen und in schmale Ringe schneiden.
Nun einen Gefrierbeutel zur Hand nehmen. Dort hinein kommt der Zitronensaft, das Kreuzkümmelpulver, Knoblauch und Zwiebeln. Alles Gut miteinander vermengen. Eine Prise grobes Salz dazu und einen guten Schuss Öl.
Nun kommen die Rehkoteletts in die Tüte, dicht verschließen und den Beutel so hin und her bewegen, dass die Marinade sich gleichmäßig verteilen kann. Aber Achtung! Die Knochen können ziemlich spitz sein und die Tüte kaputt machen. Nicht das die Marinade ausläuft.
Die so vorbereiteten Kotelett in den Kühlschrank geben und marinieren lassen.
Ist die Zeit um, den Beutel aus dem Kühlschrank nehmen, die Koteletts herausholen und Zimmertemperatur annehmen lassen.
In dieser Zeit kann die Sauce a la Gremolata zubereitet werden.
Dafür werden bei der Petersilie die Enden der Stiele abgeschnitten, anschließend waschen und wirklich richtig trocknen.
Danach die Petersilie mit Stumpf und Stiel fein hacken. Ich verwende die Stiele immer mit, denn darin sitzt viel Geschmack.
Die rote Zwiebel wird geputzt und in feine Würfel geschnitten. Das Gleiche passiert mit der Knoblauchzehe. Die Knoblauchwürfel mit etwas Salz vermischen und zerdrücken bis eine Paste einsteht.
Eine halbe Zitrone auspressen und den Saft auffangen.
Saft, Petersilie, Zwiebel und Knoblauch in eine Schüssel geben und vermischen. Rührend so viel Olivenöl dazugeben bis die Masse gerade nicht bedeckt ist. Mit Salz abschmecken.
Wenn es ans Grillen geht wird es etwas komplexer:
Die Rehkotelett sollen zunächst auf dem Knochen stehend gegart werden. Dafür braucht ihr zwei Holzspieße. Die werden oben, rechts und links vom mittleren Knochen durch das Fleisch gestochen.
Fünf Stück sollten mit einem Abstand, der ungefähr Damenbreit ist (oder mehr), "aufgefädelt" werden. So werden die Koteletts standfest und die Hitze kann zwischen den Koteletts hindurch aufsteigen. So aufgestellt, wird die Temperatur durch den Knochen abgefangen.
Den Gasgrill gut aufheizen.
Nun einen Teil der Flammen runterdrehen, das Fleisch auf den Rost stellen und den Deckel schließen. Die Temperatur sollte nicht unter 160°C fallen, aber auch nicht über 180°C steigen.
So bleibt das Fleisch 15 bis 20 Minuten auf dem Grill.
Danach die Koteletts von den Spießen schieben und flach liegend bei hoher Hitze ca. zwei Minuten pro Seite bräunen.
Abschließend werden die Fleischstücke in Alufolie eingeschlagen und ruhen so nochmal für weitere fünf Minuten.
Auf Tellern anrichten. Grobes Salz, frisch gemahlener Pfeffer und Gremolata darüber - Fertig!
Wir sehen uns - draußen!
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